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Cyber-Krieg: Wie Iranische Hacker gegen die USA vorgehen

Cyber-Krieg: Wie Iranische Hacker gegen die USA vorgehen

Artikel von Sunny 8. Januar 2020

Ein ausgedehnter Cyber-Krieg Iranischer Hacker gegen die USA? Wie würde so ein Cyber-Krieg denn aussehen? Ist so etwas überhaupt vorstellbar? Ob man jetzt schon von einem echten Cyberwar zwischen dem Iran und den USA sprechen kann, ist schwer zu sagen. Ein paar gezielte „Angriffe“ gab es aber schon.

Was ist eigentlich Cyber-Krieg?

Cyber-Krieg
Live Cyberbedrohungskarte

Cyber-Krieg oder umgangssprachlich auch Cyberwar genannt, findet schon seit langem täglich statt. Eine sehr schöne Erklärung, was das eigentlich genau ist und was wir unter dem Begriff „Cyberwar“ verstehen müssen, kann man sehr schön erklärt, in einem Artikel von Security Insider nachlesen. Für uns sehr interessant ist folgender Abschnitt:

Oft findet der Cyber-Krieg im Internet statt und richtet sich gegen wichtige Dienste oder offizielle Webseiten. Aber auch andere Kommunikationsnetze und Infrastrukturen können durch Cyber-Attacken angegriffen werden. Als Waffen des Cyber-Kriegs bezeichnet man die verschiedenen Werkzeuge aus dem Bereich der Informatik und Informationstechnik. Auch die Destabilisierung der Gesellschaft durch das gezielte Verbreiten von Fehlinformationen kann ein Ziel des Cyberwars sein.“ (Security Insider)

Sicher, nicht jeder Angriff muss gleich einen militärischen Hintergrund haben. Aber weltweite Angriffe im Cyberspace laufen quasi 24h am Tag. Ohne Pause. Egal ob Malware, Phishing oder Spionage. Das Netz schläft nie.

Was die Verbreitung von Fehlinformationen und das Angreifen von Kommunikations-Netzwerken angeht, haben gerade iranische Hacker in den letzten Tagen von sich reden gemacht. Aber auch das sogenannte „Defacement“ einer amerikanischen Webseite konnten wir in den letzten Tagen schon beobachten. Was bisher bekannt wurde, wollen wir uns jetzt etwas genauer anschauen.

Defacement

Die Taktik der Iranischen Hacker

Wir erinnern uns, am Freitag, dem 3. Januar wurde Qassem Soleimani getötet. Er war ein im Iran hochgeschätzter und hochrangiger General. Der Aufschrei der iranischen Bevölkerung war entsprechend groß. Nur einen Tag später, am Abend des 4. Januar, gelang es Hackern die Webseite des Federal Depository Library Program (FDLP), auf der Veröffentlichungen der US-Regierung der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden, erfolgreich zu verunstalten.

Kopfgeld auf Donald Trump
Kopfgeld auf Donald Trump

Weiter ging es am Sonntag, dem 05. Januar. Kurz nachdem man im Iran beschlossen hatte, amerikanische Truppen im Iran nicht mehr dulden zu wollen, passierten zwei Dinge fast gleichzeitig. Noch während die Beerdigung Qassem Soleimanis in vollem Gange war, berichteten verschiedene Medien von einem angeblichen Kopfgeld. 80 Millionen US-Dollar soll die iranische Regierung angeblich auf Donald Trumps Kopf ausgesetzt haben. Einen Dollar also pro Einwohner Irans. Obwohl von diversen Medien verbreitet, gab es dazu bis jetzt noch keine offizielle Stellungnahme von der iranischen Regierung. Und, obwohl man sich hier berechtigt die Frage stellen muss, ob die iranische Regierung ein solches Kopfgeld jemals (und gerade jetzt) offiziell bestätigen würde, passte das gezielte Verbreiten von eben dieser Informationen, sehr gut zu dem, was als nächstes kommen sollte. Die gezielte Verbreitung von noch mehr falschen Informationen, um weiter Verwirrung zu stiften.

Von einem angeblichen Truppenabzug, der keiner war

KUNA gehackt

KUNA Fake News
KUNA gehackt und Fake News verbreitet

Die Kuwait News Agency (KUNA) wurde gehackt. Das gab heute ein Pressesprecher der kuwaitischen Regierung in einer offiziellen Stellungnahme bekannt. Auf dem offiziellen Twitter Account der KUNA waren demnach kurzzeitig Meldungen von einem weiteren angeblichen Truppenabzug der Amerikaner aufgetaucht.

Dieser Nachricht vom Hack der Kuwait News Agency vorausgegangen, waren schon Falschmeldungen über einen angeblichen Truppenabzug der Amerikaner aus dem Irak. Wir erinnern uns an die „Schlagzeile“: USA sollen Abzug aus dem Irak vorbereiten.

Department of Defence
Brief vom Department of Defence

Schon diese Meldung sorgte bei vielen und gerade bei den Amerikanern selbst für einige Verwirrung. Sogar ein Brief der angeblich vom US Departement of Defence stammen sollte machte in den Medien die Runde.

Kaum 40 Minuten später gab es erste Meldungen, die das alles auch wieder dementierten und wenig später auch erklärten, woher dieser Brief denn (anscheinend) tatsächlich gekommen ist.

In einer Zeit, in der sich Nachrichten sehr schnell verbreiten, sind gerade Fake-News eine sehr gefährliche Waffe. Die gezielte Verbreitung von falschen Informationen um entweder das feindliche Militär oder aber auch die Bevölkerung zu manipulieren, bzw. zu beeinflussen darf nicht unterschätzt werden. Beide Seiten werden sich da nicht viel schenken. Wie wir aus der Vergangenheit gelernt haben, ist gerade auch die amerikanische Regierung ein Meister darin, Falschmeldungen zu verbreiten und Wahrheiten zu ihren Gunsten zurechtzubiegen. Sei es nun, um einen Krieg zu rechtfertigen (siehe Irak-Krieg), oder ob es darum geht, die eigene Bevölkerung oder am besten gleich die ganze Welt, unbegrenzt überwachen zu können. Gerade jetzt in dieser angespannten Situation zwischen den USA und dem Iran, sollte man wieder sehr vorsichtig sein, wem man was glaubt.

Viele mögliche Ziele für einen Cyber-Krieg

Es muss nicht unbedingt ein Kampf von einer Regierung mit der anderen sein. Iranische Hacker hätten viele Möglichkeiten den USA zu schaden. Ein Cyber-Krieg des Iran gegen die USA könnte vieles bedeuten. Es könnte ein einzelnes großes amerikanisches Unternehmen treffen. Aber auch mehrere kleinere Unternehmen wären mögliche Ziele iranischer Hacker. Kommunikationsstörungen, Unterbrechungen der Stromversorgung, Störungen bei Finanzmärkten oder Banken, Unterbrechungen der Gesundheitssysteme. Nur eines ist ziemlich sicher. Jede Schwachstelle wird, sollte es wirklich so weit kommen, von beiden Seiten gnadenlos ausgenutzt werden. Auch im Cyber-Krieg.

Tarnkappe.info

Bildquelle: Chickenonline, thx! (Pixabay Lizenz)

 

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